Sonntag, 2. April 2006

Clio-Online

Über das Durchschauen des Lehrveranstaltungsprotokolls bzw. des Eintrags eines Weblogistenkollegens bin ich soeben auf diese HistorikerInnen-Plattform gestossen.


Was ist Clio-Online?

Die - in aller Kürze - gegebene Antwort wäre vielleicht: ein Internet-Portal, welches darum bemüht ist, der historischen Forschung (v.A. im deutschsprachigen Raum) eine umfassende Orientierung über vorhandene Internetressourchen und einen Austausch (von Publikationen, Rezensionen, Informationen über Institutionen, Fachwissenschaftliche Personen, historische Webangebote etc.) zu ermöglichen. Dies erfolgt über das Zusammenführen und der Vernetzung bereits vorhandener Datenbanken, Foren und adequaten Web-Portalen. Getragen wird das Projekt dabei von 8 wissenschaftlichen Institutionen, gefördert von der deutschen Forschungsgemeinschaft.

Im Detail beantwortet das Projekt diese Frage nach seinem Sinn und Sein aber am besten selbst: in allen Farcetten und gegebener Transparenz (so mein erster Eindruck) werden die Hintergrundinformationen, sowie die einzelnen Grundfunktionen des Portals eingangs für den/die EinsteigerIn erläutert.


Überblick Grundfunktionen

Die alles vereinde Funktion von Clio-Online ist vielleicht das Schaffen eines Überblickes über das Tun und Treiben innerhalb der - vorwiegend - geschichtswissenschaftlichen Forschungswelt (allen voran innerhalb des deutschsprachigen Raumes).

Ich möchte ein paar Punkte exemplarisch ausführen:
  1. Über die Institutionsdatenbank können eingetragene forschungsrelevante Institutionen ausgeforscht werden
  2. analog dazu existiert die Möglichkeite über die ForscherInnen-Datenbank über die das Werken einzelner HistorikerInnen Auskunft zu erlangen
  3. Unter der Rubrik Guides wird - in 3 Untergruppen aufgegliedert - auf verschiede richtungsweisende Online-Broschüren verwiesen, die einen Überblick bzw. ein Zurechtfinden in der jeweiligen Thematik (z.B. Geschlechterforschung, Umweltgeschichte etc.) bzw. im jeweiligen Forschungsumfeld (z.B. regional: in Österreich, Italien etc.) ermöglichen sollen
  4. eine weitere Vernetzung verschiedenster (auch internationaler) Einzelportale erfolgt über eine Rezensionen-Datenbank, über die verschiedene Buchrezensionen zu historischer Literatur abgefragt werden können
  5. Unter dem Punkt Chancen wird auf offene Stellenangebote, Praktikumsplätze, Stipendien oder Programme, welche für den/die UserIn von Interesse sein könnten, verwiesen
  6. ganz allgemein kann über die Funktion Web-Verzeichnis eine Unzahl an historischen Material innerhalb des WWW abgerufen werden

Conclusio

Für mich war die Existenz dieses Portals zuvor gänzlich unbekannt, in weiterer Zukunft wird es aber wohl für die ein oder andere Arbeit und für sonstige Recherchen zum Standardreportaire gehören. Hat man sich erstmal einen gewissen Überblick über das System verschafft, eröffnet es dem/der Studierenden einen schnellen und effizienten Überblick bzw. eine gute Weiterführung zu passenden Web-Inhalten.

Dienstag, 28. März 2006

UNIVIS-online expanded: Brave New Functions?

Ich starte meine Tour der Einzelbegutachtungen universitärer E-Portale mit dem Durchforsten meines Univis-Accounts. Die erste Erkenntnis kommt nach Überfliegen der Menütitel: diese Plattform scheint rein administrativer bzw. informativer Natur.

Viele Studierende der Universität Wien werden über die Funktion der Notenabfrage schon mit Univis in Kontakt gekommen sein. Diese jederzeit abrufbare Auflistung an bisher über die verschiedenen Semester vollbrachten Studienergebnisse (aufgelistet sind hier sowohl die inskribierten Studien, die jeweiligen Anrechnungscodes, die Wochenstundenanzahl, Noten, sowie die akkreditierten ECTS-Ziffern, falls vorhanden) ist gewissermaßen sicher das (derzeitige) Herzstück des Systems. Andere der Grundfunktionen mögen zwar praktisch sein (Übermittlungsmöglichkeit von Wohnortsänderungen, Informationen über schon bezahlte bzw. noch ausstehende Studiengebühren und die – von der ÖH als Farce dekonstruierte – Möglichkeit der Wahlentscheidung über die Zweckwidmung der Studienbeiträge), rechtfertigen aber den regelmäßigen Zutritt für die meisten UserInnen wahrscheinlich nicht.

Eine relativ neue Entwicklung, welche in Zukunft für mancherlei Studierende sehr wohl von Praxisrelevanz sein könnte, ist der – sich im Probebetrieb befindende - Ausbau in Richtung Anmeldesystem für spezifische Lehrveranstaltungen. Im Sommersemester 2006 hat sich diese Funktion zwar noch auf wenige Veranstaltungen der Politikwissenschaft bzw. der Philosophie beschränkt, ein weiterer und allgemeiner Ausbau in diese Richtung ist aber wohl angedacht.

So ist längerfristig mitunter mit einem Zusammenführen der unzähligen Internet-Anmeldesysteme der einzelnen Studienrichtungen der Universität Wien zu rechnen, de facto Konsequenz wäre hiermit eine weitere Zentralisierung der Universitätsorganisation auf Ebene der Administration und Verwaltung.

So unscheinbar dieser Schritt auch sein mag, beinhaltet dieses Szenario weitergehend jedoch sehr wohl politische Aspekte, insofern als dass – nun auch auf dieser Ebene – eine weitere Entmachtung der (de facto Noch-) Institute in deren Zuständigkeiten vorangetrieben werden würde.

Eine Befürchtung die für viele Studierende – so sie eintritt – wahrscheinlich gar nicht weiters wahrgenommen werden würde, ist die Unzufriedenheit über diverse E-Anmeldesysteme wohl eines der kollektivsten Ärgernisse des Studierendendaseins – beinahe gleichgültig welcher Studienrichtung. Eine Reform dieses Systems würde also mangels zufrieden stellender Erfahrung mit dem Alten und Vertrauten (aber so nie gut Geheißenem) ohne größere Zweifel hingenommen werden.

Dass dabei dem Studierenden-Mitspracherecht über derlei administratives Prozedere noch weiter der Boden entzogen wird (mir ist bewusst das dieses in vielen Studienrichtungen bei derlei Fragen auch bisweilen nicht von Substanz war, in einzelnen Fällen – siehe z.B. die Bagru der Internationalen Entwicklung als besonders hervorstechendes Beispiel – war und ist aber gerade dieses Element der Partizipation, eben innerhalb von Verwaltungs- und Gestaltungsfragen, sehr stark ausgeprägt), kommt dabei gar nicht mehr zur Geltung: der Teufel steckt im Detail – und das bleibt unscheinbar kleiner Ausdruck dieses – von mir hier (voreilig?) prognostizierten – Rationalisierungs-/Zentralisierungsprozesses.

Montag, 27. März 2006

E-Strukturen Universität Wien - Teil 1: erste Eindrücke

Dies hier soll der erste Beitrag sein, der sich mit dem Einsatz des Internets und der Informatik innerhalb der Universität Wien - gemeint sind hier sowohl einzelne Subeinheiten (Fakultäten, Institute), als auch die einzelnen Studienrichtungen übergreifende 'Service'-Portale - beschäftigt.

Hierbei lässt sich ganz allgemein feststellen, dass es auf Gesamtuniversitätsebene zumindest 4 Portale gibt, die quasi unabhängig voneinder betretbar sind, obwohl sie letztlich allesamt auf die Nutzung durch den bzw. die einzelne/n Studierende/n konzipiert sind:
  • das Büchereiportal OPEC
  • die univis-Seite mit den aktuellen Statusangaben
  • die Lernplattform
  • der Userdesktop mit inkludierter email-Adresse
Dabei fällt auf, dass zumindest letztere drei Portale theoretisch im Hintergrund zusammenlaufen, da der Zugang zu ihnen über ein und das selbe Kennwort mit zugehörigem Passwort (beide sind über eine entsprechende Registrierungs-Seite des ZID, des zentralen Informatikdienstes, beantragbar) erfolgt.

Die Fragen, die sich mir stellen: Weshalb diese Aufspaltung der E-UserInnen-Bereiche in jene funktionellen, von einander getrennten, Einzelbereiche? Warum wurden diese Funktionsebenen (noch) nicht auf irgendeine Weise miteinander vernetzt?

Die Antwort ist derweil für mich noch spekulativ: Vermutlich wurde einfach von mehreren Seiten parallel verschiedene Ebenen hochgezogen, ohne dabei auf die Möglichkeit eines einfachen Switchens – welches im Sinne der einfachen Handhabe und der schnellen Übersichtlichkeit über sämtliche Bereiche durchaus wünschenswert wäre – zwischen den einzelnen Funktionsbereichen zu achten. Das kann natürlich sehr wohl auch technische Grundlagen haben (z.B. dass ‚einfacher’ programmierte Portale nicht ohne weiteres für den Bedarf weiter entwickelter – komplexerer – Interaktions-Programme geeignet waren?), oder auch aus den Entstehungskontexten und den jeweiligen nicht optimal kooperierenden InitatorInnen-Gruppen heraus begründet sein.

Warum auch immer, für mich als User wäre ein einheitlicher kompakter Einstieg in ein E-Universitätssystem jedenfalls von Vorteil – so mein Ausgangsstandpunkt.

Eine Position, welche es gilt über die weitere Beschäftigung und Auseinandersetzung mit den Einzelportalen der Universität Wien im Hinterkopf zu behalten und gegebenenfalls gegenüber den gesammelten Eindrücken zu reflektieren, eventuell auch zu revidieren?

Mittwoch, 22. März 2006

E-Kompetenz? und: das Durchschauen von Unwahrheiten im WWW.

Die Vorlesungseinheit vom 16. März hatte als ein Kernthema die Frage dieses Titels. Durchgangen wurde eine in 10 Punkte gelistete Anordnung, welche speziellen Kompetenzen der Umgang mit den neuen Medien erfordern würde.

Verschiedenste Problembereiche wurden aufgeworfen, u.A.:
Wie schreibt man Mails in deren Funktionalität wirklich auch als Mails (und nicht etwa als elekronisierte Briefe)?
Welche Herausforderungen stellen Inhalte des World Wide Web an den User/die Userin bzw. was müssen aktive Web-GestalterInnen bei diesem Medium spezifisch beachten?
Welche Inhalte lassen sich für wissenschaftliches Arbeiten heranziehen, welches Wissen im WWW ist gesichert?

Vor allem bei letzterm Punkt wurde von Prof. Schmale dabei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Aufkommen und die Existenz des Internet als Mediums nicht nur die Verfügbarkeit an Wissen explosiv erweitert hat, sondern im Gegenzug auch eine verstärkte Kompetenz im - kritischen - Umgang mit den vermittelten Informationen und Inhalte bedürfte.

Schließlich sei der Seriösitätscharakter vieler Abhandlungen und Beschreibungen oft nicht dem eines gedruckten Medium vergleichbar, da die Distribution von Informationen im Internet prinzipiell jedem/r offenstehe, während Buch- bzw. Zeitschriftenpublikationen (von historischen Thematiken) im Groben tendenziell eine Möglichkeit für eine geschulte Expertenliga sei.

In diesem Sinn wurde auch die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit von Wikipedia aufgeworfen, welche von Prof. Schmale mit obigen Argument eher verworfen wurde, da es sich schließlich um ein offenes Medienformat handelt, wo von der Idee her prinzipiell jeder Hanswurst teilhaben und miteditieren kann. Dadurch ginge sozusagen die Sicherheit bei den Informationen verloren, das Portal werde für wissenschaftliche Arbeiten letztlich uninteressant.

Dass Wikipedia für wissenschaftliche Arbeiten nur bedingt einsetzbar ist, finde ich nachvollziehbar.

Gestört hat mich bei dieser allgemeinen Darstellung eher die (vielleicht bewusst zugespitzte) Differenzierung zwischen den alten 'seriösen' Druckmedien und den neuen, etwas 'wackeligen', nicht gesicherten (weil nicht durch die Mechanismen einer ExpertInnensegration verbreiteten) Inhalten.

Prinzipiell gilt es für mich natürlich, dass man jeden Inhalten und Informationen gegenüber kritisch zu sein hat, dass aber gerade die Formen 'Buch' bzw. '(Fach-)Zeitschrift' dazu einladen, in eine Schriftgläubikeit zu verfallen, die (derweil zumindest noch) sehr viel
subtiler und tiefgreifender ansozialisiert wird, als dies bei Internet-Inhalten tatsächlich der Fall ist.

Ich nehme an, dass das Bewußtsein zu einem nicht blindäugigen Umgang mit E-Informationen wesentlich ausgeprägter ist, als ein kritisches Reflektieren gedruckter 'Wahrheiten'.

Weiter noch glaube ich, dass die demokratische(re)n Partizipations/Publikationsmöglichkeiten im WWW sich auch positiv rückwirkend auf die kritische Rezeption anderer ('seriöser') Medien auswirken können, weil sich die unmittelbare Erfahrung wie Inhalte (oft sehr subjektiv, letztlich auch wissenschaftliche!) entstehen auf die Wahrnehmung von Publizistik im Allgemeinen auswirken könnte.

Der aktive Umgang mit Medien schafft immer auch die Möglichkeit der Dekonstruktion von diesem Wissensaustausch-Systems, bietet also - so meine Meinung - die Lösung für das Problem der Unübersichtlichkeit und der Ununterscheidbarkeit zwischen Glaubwürdigem und Trug, in Form eines sich im Umgang damit schärfenden Kritikbewusstseins, gleich mit.

Sonntag, 19. März 2006

Zum Inhalt:

Dieser Log ist Teil eines Projektes einer Geschichtelehrveranstaltung ('Informatik & Medien in der Geschichtswissensschaft') an der Universität Wien.

Über ein Semester hinweg (SS 2006) wird versucht werden die konkreten bzw. assozierbaren Inhalte und Themen der Vorlesung zu reflektieren, Fragen aufzuwerfen, Antworten zu erarbeiten, Erkenntnisse zu bündeln und mit den anderen WebLogistInnen innerhalb dieses Projektes steten diskursiven Austausch zu betreiben.

Die Grundfragestellung wird die des Umganges mit E-Technologien in der wissenschaftlichen Organisation sein: wie diese neuen Formen der Wissensgebarung und bezüglich der Organisation des Wissenschaftsbetrieb von mir, dem Autor, wahrgenommen werden.

Dabei können die Vorlesungsinhalte selbst freilich Auslöser für bestimmte Themen- und Problemstellungen sein, genauso gut aber auch Erfahrungen und Begebenheiten, die sich außerhalb dieser finden bzw. unmittelbar aus persönlichen Kontexten innerhalb des Studierendendaseins ergeben.

Hier wäre es vielleicht wichtig anzumerken, dass Geschichte als Solches nicht mein Hauptstudium ist (sondern Internationale Entwicklung), es wird also bei manchen Thematiken - gerade wenn der Impuls aus der unmittelbaren Praxis heraus kommt - die Auseinandersetzung nicht dogmatisch die eines (vorwiegend) Geschichte-Studierenden sein können und sich dann und wann universieller im Gedankenrahmen des (geistes-)wissenschaftlichen Arbeitens als Solches bewegen. Mitunter ergiebt sich dadurch bei gewissen Fragestellungen ja auch ein interdisziplinärer Vergleich (Auf welche Art können verschiedene Studienrichtungen neue Medien und Technologien wie nutzen?) - wir werden sehen.

Andere Themen werden dann aber natürlich auch explit Geschichtswissenschaftliche Problemstellungen aufwerfen (Welche relevanten Portale gibt es? Wie sind diese zu beurteilen?), das Verhältnis wird sich weisen.

Am Ende soll jedenfalls ein Bündel gesammelter Erfahrungen und (Er-)Kenntnissen stehen, wie der gezielte und bewusste Einsatz von Informatik und neuen Medien in Recherche, Kommunikation und Organisation/Strukturierung innerhalb der (Geschichts-)Wissenschaftswelt erfolgt bzw. erfolgen kann, was für Möglichkeiten, eventuell auch Zwänge oder Beschränkungen sich auftun.

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Über den Umgang mit E-Medien innerhalb der (Geschichts-)Wissenschaft

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